Philipp Guttmann, LL. B.
Definitionen: § 164 BGB
2 Definitionen und Erklärungen zum § 164 BGB
- in fremdem Namen
- Handeln in fremdem Namen ist eine Voraussetzung der unmittelbaren Stellvertretung und liegt vor, wenn nach außen erkennbar ist, dass der Vertreter für jemand anderen auftritt (Offenheitsgrundsatz). Dies kann auch konkludent aufgrund der Umstände erfolgen (§ 164 I 2 BGB). Ist hingegen nicht erkennbar, dass der Vertreter in fremdem Namen handelt, wird er selbst verpflichtet und kann nicht anfechten (§ 164 II BGB).
- Stellvertretung
- Die (unmittelbare) Stellvertretung berechtigt und verpflichtet den Vertretenen durch die Handlung seines Vertreters und setzt voraus:
- Abgabe einer eigenen Willenserklärung des Vertreters (§ 164 I BGB, aktiver Stellvertreter) bzw. Empfang einer fremden Willenserklärung (§ 164 III BGB, passiver Stellvertreter)
- in fremdem Namen, außer bei Bargeschäften des täglichen Lebens (Geschäft für den, den es angeht)
- mit Vertretungsmacht
- Erteilung durch: Rechtsgeschäft (Vollmacht, § 167 BGB), Kundgabe der Innenvollmacht (§§ 171 f. BGB), Gesetz, organische Vertretung oder gerichtliche Bestellung (Vormund, Pfleger)
- ggf. Beschränkung (etwa Insichgeschäft (§ 181 BGB), §§ 1629 II, 1795 BGB, §§ 1643 I, 1821, 1822 BGB)
- Kein Ausschluss (etwa § 1311 S. 1 BGB, § 1600a I BGB, §§ 2064, 2274 BGB)